Der Vorstand des FrauenRat NRW e.V. unterstützt den Aktionstag der Landesarbeitsgemeinschaft der autonomen Frauenhäuser am 27. Oktober 2023 von 11.00 bis 15.00 Uhr vor dem Landtag NRW und schließt sich den Forderungen an:
„Jeden dritten Tag wird eine Frau von ihrem derzeitigen oder ehemaligen Partner getötet. 2021 wurden 143.604 Opfer von Partnerschaftsgewalt polizeilich erfasst. In 80% der Fälle waren die Opfer weiblich. (Bundeskriminalamt (2022): Partnerschaftsgewalt. Kriminalstatistische Auswertung - Berichtsjahr 2021, S. 5, 8).
Für viele Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, ist die einzige Rettung ein Frauenhaus. Doch manche können es sich nicht leisten, denn aktuell gibt es keine pauschale Finanzierung der Frauenhausplätze. Die Höhe der Tagessätze liegt zurzeit zwischen 20-100 € und sie müssen von Frauen ohne Sozialleistungsanspruch selbst bezahlt werden.
Es darf einfach nicht sein, dass die Sicherheit einer Frau in Deutschland von Geld abhängig ist. Wenn eine Frau sich aus der Gewaltsituation befreien möchte, dann MUSS sie schnell und unbürokratisch einen Frauenhausplatz bekommen.
Aktuell bewegt sich auf landespolitischer Ebene Einiges im Bereich des Gewaltschutzes. Doch wir sind leider noch lange nicht am Ziel, um einen sicheren Zugang für alle gewaltbetroffenen Frauen und Kinder gewährleisten zu können.
Deshalb fordern wir die Gleichstellungsministerin Josefine Paul und den Ministerpräsidenten in NRW Hendrik Wüst auf, sich für eine einzelfallunabhängige Finanzierung der Frauenhäuser stark zu machen.
Es müssen endlich ausreichend Frauenhausplätze pauschal finanziert werden, um jeder Frau in jedem Moment den Ausstieg aus der Gewalt zu ermöglichen.
Zudem gibt es NRW- und auch bundesweit zum Beispiel in Ballungsgebieten zu wenige Frauenhausplätze. D.h. Frauen haben oft große Probleme, an einen Frauenhausplatz zu kommen oder sie müssen kilometerweit fahren - an manchen Tagen sogar in ein anderes Bundesland. Manche Frauen geben auf und bleiben in der Gewaltsituation und müssen das vielleicht mit ihrem Leben bezahlen.
Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und geht uns alle etwas an! Die einzelnen Frauen dürfen nicht dafür verantwortlich gemacht werden, für die Kosten ihres Schutzplatzes aufzukommen.“
PDF-Version der PM Hinweis auf den Aktionstag der LAG der autonomen Frauenhäuser am 27.10.2023