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Das Leben und Wirken von Frauen in der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) ist nur wenig sichtbar. Die gesellschaftliche, wissenschaftliche, wirtschaftliche, konfessionelle und kulturelle Entwicklung des Landes wurde von vielen historischen Frauenpersönlichkeiten entscheidend mitgeprägt. Aus diesem Grund setzt sich der FrauenRat NRW das Ziel, historische Frauenpersönlichkeiten durch die Errichtung von Frauenorten durch Informationstafeln im öffentlichen Raum Nordrhein-Westfalens nachhaltig sichtbar zu machen.

Innerhalb des Durchführungszeitraums sollen landesweit 50 FrauenOrte eröffnet werden. Zur Hälfte des Durchführungszeitraums sollen Ziel, Abläufe und Verfahren vor dem Hintergrund der bisherigen Erfahrungen auf der Basis eines Zwischenberichts überprüft und ggf. begründet angepasst werden. Ideengeber für die Initiierung eines Projekts „FrauenOrte in NRW“ waren insbesondere die bereits in anderen Bundesländern vorhandenen Konzepte mit gleicher Zielsetzung. Im Jahr 2000 entstanden in Sachsen-Anhalt die ersten Frauenorte und wurden in Sachsen, Niedersachsen und Brandenburg erfolgreich weiterentwickelt. Die jeweiligen Landesfrauenräte waren und sind daran wesentlich beteiligt.

Durch thematisch und geographisch möglichst abwechslungsreiche Frauenorte soll das bestehende frauenhistorische Potenzial der vielfältigen Landesgeschichte für ein traditionsbewusstes, aber auch zukunftsorientiertes gleichberechtigtes und diverses NRW erschlossen werden. An Orten, die mit der jeweiligen Frauenpersönlichkeit in Verbindung stehen, soll auf sie aufmerksam gemacht und über ihr Leben, ihre Erfolge und Herausforderungen, besonders im Hinblick auf ihr emanzipatorisches Wirken informiert werden. Auf diese Weise sollen historische Frauenpersönlichkeiten aus verschiedenen Epochen mit unterschiedlicher sozialer Herkunft und aus allen Regionen NRWs gewürdigt werden.

Neben ihrem Leben und Wirken soll auch das Bewusstsein und die Sensibilisierung für unterschiedliche Formen von Benachteiligung gefördert werden. Leistungen von Frauen in den Bereichen wie z.B. Politik, Bildung und Beruf, Kunst, Kultur und Konfession, Wissenschaft und Wirtschaft, die auf lokaler und überregionaler Ebene Einfluss auf die Geschichte genommen haben, können dadurch als ein positives Beispiel für das Streben nach Emanzipation für die Gesellschaft sichtbar gemacht werden. Mittel- und langfristig soll auf diese Weise zu einem weiteren Abbau geschlechtsbezogener Stereotypen in der Gesellschaft beigetragen und Diskriminierung entgegengewirkt werden.

Die durch die Frauenorte kommunizierte Wertschätzung der verschiedenen Frauenpersönlichkeiten mit ihren unterschiedlichen Identitäten können jungen Frauen in der Entwicklung ihrer eigenen Stärken, Wünsche und Ziele Impulse geben und mit dem historischen Hintergrund als Vorbilder in der heutigen Zeit dienen.